Sanierung Bürgerhaus Hainzell
Hainzeller Bürgerhaus nach Sanierung im neuem Glanz
Am vergangenen Samstag war es soweit: der Ortsbeirat Hainzell hatte zu einem Dämmerschoppen am Bürgerhaus eingeladen, um den Abschluss der mittlerweile fünf Jahre andauernden Innen- und Außensanierung zu feiern.
Das Fachwerkgebäude im Ortsmittelpunkt von Hainzell erstrahlt in neuem Glanz. Was im Jahr 2019 mit der sogenannten Komponentensanierung noch ohne genaue Vorstellung über den Umfang begann, wurde mit der Feier erfolgreich abgeschlossen, die abends mit Getränkestand und Grillbude sowie zahlreichen Besuchern bis in die Nacht zum Sonntag andauerte.
Bürgermeister Peter Malolepszy und Ortsvorsteher Bernd Schlitzer nahmen das Fest zum Anlass, den eingesetzten Unternehmen, Vereinen und freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihre hervorragende Arbeit und ihren persönlichen Einsatz zu danken.
Die Sanierung wurde nicht per Dauerschließung und in einem Zuge durchgeführt, sondern es wurde über 5 Jahre hinweg „am offenen Herzen“ verteilt gearbeitet. Das heißt, das Bürgerhaus konnte weitergenutzt werden und die Arbeiten wurden im Prinzip um die Veranstaltungen herum durchgeführt.
Bürgermeister Malolepszy bedankte sich bei allen, die zum Erfolg beigesteuert haben:
Dazu zählte insbesondere das Hausmeisterehepaar Dirk und Christine Hell, ebenso aber auch Ortsvorsteher Bernd Schlitzer und die Ortsbeiratsmitglieder, engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie die ortsansässigen Vereine.
Ein großes Dankeschön galt auch dem Architekten Josef Michael Ruhl von der Bürogemeinschaft Ruhl+Geißler aus Alsfeld, der mit großer Fachkenntnis und Erfahrung die Planungsarbeiten und Baubegleitung erfolgreich übernommen hatte.
Allen Fachfirmen, die vom Keller bis zum Dachgeschoss in den verschiedensten Gewerken gearbeitet hatten, waren ebenfalls mit einem großen Dankeschön für die zuverlässige, zügige und professionelle Ausführung der Arbeiten bedacht worden. Es wurden fast ausschließlich Unternehmen aus der Region eingesetzt, u. a. aus Hainzell
- Fa. Schrimpf Sanitär & Heiztechnik GmbH,
- die Schreinerei Ralf Schad und
- der Fliesenverlegebetrieb Rainer Blinzler
sowie aus der Großgemeinde Hosenfeld die Firmen
- Link Heizungs- und Lüftungsbau GmbH (Hosenfeld),
- der Malerbetrieb Thomas Lau (Jossa),
- K&K Gastro- und Fleischereitechnik GmbH & Co. KG (Hosenfeld) sowie der
- Fliesenfachbetrieb Theo Krah & Co GmbH (Hosenfeld),
ebenso die Firmen
- Elmar Götz Elektro-Technik aus Fulda-Kämmerzell,
- Vogel Raum & Bett aus Neuhof und
- Jörg Lochhaas Raumausstattung und Trockenbau aus dem benachbarten Stockhausen,
die alle qualitativ hochwertige Arbeit leisteten.
Ein persönlicher Dank ging auch an die Gemeindepolitik, die die finanziellen Mittel zur Verfügung stellte sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, hier vor allem an Sachbearbeiter Christopher Räsch, der die Sanierung verantwortlich betreut hatte.
Im Anschluss sprach Ortsvorsteher Bernd Schlitzer voller Freude über das neue Erscheinungsbild des Bürgerhauses. Er bedankte sich bei den freiwilligen Helfern für die vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden, beim Hausmeisterehepaar, den Hainzeller Vereinen und ausführenden Firmen. Er sei stolz auf das Ergebnis und die erfolgte Zusammenarbeit, wobei er besonders die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Ortsgemeinschaft hervorhob.
Historie
Das Gebäude wurde um das Jahr 1617 erbaut und zuletzt als Gaststätte „Zur Post“ geführt. Mitte der 1970er Jahre erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und baute das Gebäude Ende der 70er Jahre zu einem Dorfgemeinschaftshaus um. Seit 1980 steht es als Bürgerhaus für die Ortsgemeinschaft zur Verfügung. Seine beiden verbliebenen Fachwerkfassaden stehen sogar unter Denkmalschutz.
Etwa 30 Jahre später wurden erste Schäden am Fachwerk entdeckt, weswegen man im Jahr 2012 ein holztechnisches Gutachten anfertigen ließ, in dem der Umfang der Schäden detailliert dokumentiert wurde und das als Grundlage für die spätere Sanierung diente. Allerdings war zu dieser Zeit die finanzielle Lage der Gemeinde sehr angespannt und man musste das Projekt zunächst zurückstellen.
Als schließlich das Land Hessen im Jahr 2015 ein Kommunales Investitionsförderprogramm auflegte, mit dem Kommunen auch Bürgerhäuser energetisch erneuern konnten, konnte man die Planung für eine Sanierung in Angriff nehmen. Ein weiterer Fördertopf tat sich im Jahr 2018 mit der Hessenkasse auf, so dass nun genügend Mittel für eine Erneuerung und Modernisierung zur Verfügung stand.
Es wurde zunächst eine energetische Untersuchung durchgeführt, um die notwendigen Maßnahmen zu ermitteln. Darauf aufbauend brachte die Bauabteilung im Jahr 2018 erste Konzepte in die Gremien, die letztlich im Jahr 2019 entschieden, das Bürgerhaus nach und nach zu sanieren, und zwar in Form einer sogenannten Komponentensanierung.
So wurde anschließend in mehreren Etappen erneuert:
2019 Heizung und Lüftung
2020/2021 Erneuerung Foyer, Toiletten, Bodenbeläge Obergeschoss, Theke; Beauftragung Planungsarbeiten Außenfassade
2021 Kücheneinrichtung, Treppenhausverschönerung
2022 Elektroarbeiten, Beleuchtung, 1. Teil Außenfassade: Sanierung Fachwerk und Schindelbereich sowie Vorsatzschalen innen
2023 Gardinen/Rollos, Elektroarbeiten
2. Teil Außenfassade: Erneuerung Außenputzbereich
2024 Tische und Bestuhlung, Restarbeiten
Kosten
Insgesamt wurden über die letzten 5 Jahren rund 683.000 Euro für die Sanierung aufgewendet. Aus dem KIP- und Hessenkasse-Programm konnten rund 485.000 Euro (= 71% Förderquote) an Zuschüssen eingenommen werden, so dass die Gemeinde einen Eigenanteil von lediglich 198.000 Euro (=29%) aufbringen musste.
Man findet nun ein Bürgerhaus vor, das von außen ein Schmuckstück geworden ist und trotz dreierlei Fassadentechniken - von Fachwerk über Schindel bis Putz samt Fahrstuhl - ein stimmiges Erscheinungsbild darstellt. Innen ist es auf einen aktuellen Elektro- und Beleuchtungsstand gebracht worden, ebenso die Heizungs- und Lüftungstechnik.
Die Säle sind mit warmen Brauntönen ausgestattet, so dass das bisherige Flair erhalten blieb. Die Theke, die von der Vogelsberger Landbrauerei bereit- und aufgestellt wurde, ist ein Hingucker geworden. Die neuen Tische und Stühle, die zuletzt angeschafft wurden, sind modern und funktionell. Die Küche hat neben neuen Schränken eine kleine Spülstraße erhalten.
Mit der neu eingerichteten Behindertentoilette im Erdgeschoss und dem bereits vor 9 Jahren errichteten Aufzug ist nun alles behinderten- und altersgerecht zugänglich und nutzbar. Und mit den neuen Tischen und Stühlen, die erst letzte Woche durch den Ortsbeirat aufgestellt worden sind, wurde das Projekt abgeschlossen.
Damit ist das Bürgerhaus Hainzell ist für die nächsten Jahrzehnte bestens gerüstet und wir können uns auf viele schöne Feste und Feierlichkeiten freuen!