Ortsgeschichte Hosenfeld

Die Gemarkung der heutigen Gemeinde Hosenfeld ist geschichtsträchtiger Boden, denn die Öffnung eines Grabes westlich von Hosenfeld im Jahre 1934 erbrachte der Bronzezeit angehörige Funde; ein Beweis, dass die Gegend schon zwischen den Jahren 2000 und 1000 v. Chr. von Menschen durchwandert bzw. vielleicht schon besiedelt war.

 

Als einer der geschichtsträchtigsten Orte der Gemeinde Hosenfeld kann wohl Blankenau bezeichnet werden. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1265 mit der Zerstörung der Burg derer von Blankenwald auf dem Hügel des Blankenberges der heute Hainburg genannt wird. Als Sühne für seine Missetaten ließ der damalige Ritter Hermann v. Blankenwald an Stelle des wüst gewordenen Dörfchens Staken ein Nonnenkloster errichten, an der Stelle wo noch heute das Hospital steht. Damals diente es als ein von Nonnen betreutes Alten- und Pflegeheim. Die altehrwürdige Kirche aus dem Jahr 1614 sowie die ehemalige Propstei im Stiele eines barocken Schlosses aus dem Jahr 1700 zeugen von der früheren Bedeutung Blankenaus.

 

Das kleine Dorf Brandlos, an einem Seitenbach der Jossa gelegen, wurde erstmals in der Gründungsurkunde der Propstei Neuenberg aus dem Jahre 1030 erwähnt, in der von einem gewissen "Branthoheslah", dem Hof des Brandolf, gesprochen wurde. Besonders zu erwähnen bleibt noch der 17. März eines jeden Jahres, der im Gedenken an St. Gertrud als ein besonderer Feiertag, dem sogenannten "Mäusetag", gewürdigt wird.

 

Hainzell am Zusammenfluss von Schwarza und Jossa gelegen war laut Überlieferungen schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung bewohnt. Dies bezeugen zum einen archäologischen Funde, zum anderen die noch heute ersichtlichen Hünengräber in unmittelbarer Nähe der Ortslage. Urkundlich erwähnt wurde Hainzell erstmalig im Jahr 1279 durch eine Übereignung. Eine gewisse Agnes, Witwe des Ritters Herman von Blankenwald schenkte eine am Ende des Dorfes "Hainzelle" gelegene Hube an das Nonnenkloster zu Blankenau.

 

Hosenfeld, der Kernort und Mittelpunkt der Gemeinde Hosenfeld wird in den Geschichtsquellen erstmals im Jahre 1284 erwähnt.

 

In einer aus diesem Jahr stammenden Urkunde der Äbtissin Bertradis von Blankenau findet sich in der Zeugenreihe der Namen eines Pfarrers "Heinrich von Hosenfelt". Diese Angabe bezeugt nicht nur die Existenz des Dorfes Hosenfeld am Ausgang des 13. Jahrhunderts, sondern auch die einer Pfarrei. Benannt wurde Hosenfeld nach einem "Huso", auf dessen Gehöft bzw. vielleicht auch auf dessen Grund und Boden es einst entstanden ist. Entsprechend dürfte die Namensableitung von dem Felde des Huso über Husofelt, Hosefelt, Hosenfeilt zum heutigen Hosenfeld zutreffend sein.


 

Die ersten Anfänge von Jossa bzw. der Besiedlungsgeschichte entlang des Bachlaufes der Jossa können bis in das 10. Jahrhundert zurückdatiert werden. Doch erst 300 Jahre später, im Jahre 1375, wird der Ort Jossa unter dem Namen "Jazza" in einer Schenkung erstmals urkundlich erwähnt. Diese Namensgebung ist der altgermanischen Schreibform "Jesan" entlehnt, was etwa soviel wie "schäumen" oder "brausen" bedeutet, und darauf deuten lässt, dass der Ortsname auf die kleine schäumende Bach Jossa zurückzuführen ist.

 

 

In den Fuldaer Akten wird Pfaffenrod erst im Jahre 1582 als zum Spitalamt Fulda gehörig erwähnt. Der Ortsname, früher "Pfaffenrode" genannt, entstand vermutlich aufgrund von Rodungen eines Pfaffo bzw. von Pfaffen, wie zur damaligen Zeit die Geistlichen genannt wurden. Nach Überlieferungen gab es im Jahre 1543 nur 4 erwähnte Einwohner, die den Pachtzins entrichteten, wobei der Ort bereits im Jahr 1895 113 Einwohner zählte.


Poppenrod war seinem Namen nach der Ort zunächst eine wohl im 11. Jahrhundert seitens eines nicht näher bekannten "Poppo" oder "Boppo" abgeholzte Rodungsfläche. Es ist anzunehmen, dass dieser "Poppo" als Namensgeber für den heute 201 Einwohner zählenden kleinen Ort fungierte, welcher im Jahre 1273 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damals verkaufte Winther von Steinaha (Steinau) mit Zustimmung seiner Gemahlin Lutardis und seines Sohnes Friedrich seine Güter zu "Robbinrode" dem Nonnenkloster Blankenau. 1528 heißt die Ortschaft Bappenrod, im Jahre 1543 wird er Boppenrodt bzw. Poppenrodt genannt.

 

Das wohl spätestens im 10. Jahrhundert entstandene Schletzenhausen begegnet urkundlich zum ersten Male im Jahr 1270. Damals ging der Fuldaer Fürstabt Bertho III mit dem Nonnenkloster Blankenau einen Tausch ein und überlies dem Kloster u.a. das Dorf "Sleceinhusen - Haus des Slezo". 1543 wohnten dort 25 Steuerzahler und im Jahre 1811 wird von 39 Feuerstellen mit 286 Seelen berichtet.

 

Diese kurze Darstellung der geschichtlichen Anfänge der Gemeinde Hosenfeld sind aufgrund unvollständiger Quellenforschung sicher lückenhaft, soll dem interessierten Bürger aber dennoch die Möglichkeit geben, einen kurzen Überblick zu erlangen. Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte des Hosenfelder Raums in Zukunft besser erforscht wird. Erste Ansätze diesbezüglich sind erfreulicherweise schon erkennbar.

Wappen und Flagge

Die in die Gemeinde Hosenfeld eingegliederten sieben zuvor eigenständigen Gemeinden führten bis zu Ihrer mit der Gebietsreform verbundenen Zusammenführung am 31. Dezember 1971 wie auch die ehemalige Gemeinde Hosenfeld in ihren Dienstsiegeln die Wappenfigur des Landes Hessen (Hessischer Löwe).


Nach der gebietlichen Neugliederung führte zunächst auch die neue Gemeinde Hosenfeld weiterhin die Wappenfigur des Landes Hessen in ihrem Dienstsiegel.


Im Rahmen eines ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs für ein neues Wappen im September 1973 konnte sich der Entwurf des Herrn Hans Hosenfeld aus Hainzell durchsetzten. Nachdem das heraldische Verfahren in Zusammenarbeit mit dem Hess. Staatsarchiv in Marburg durchgeführt worden war und die Gemeindevertretung im Oktober 1974 diesem Vorschlag zugestimmt hat, wurde der Gemeinde Hosenfeld am 30. April 1975 die Genehmigung erteilt, das nachstehende Wappen zu führen.


"Im Silber und Grün gespaltenen Schild vorn das schwarze fuldische Kreuz, hinten eine Ähre mit acht Körnern."

Zur näheren Beschreibung des Wappens sei ausgeführt, dass in dem gespaltenen Schild die Aufnahme des fuldischen Kreuzes die Beziehung zum alten Fuldaer Stiftsland dokumentieren soll. In der zweiten Hälfte des Wappens mit grünem Hintergrund ist die Verbundenheit zur ländlichen Gemeinde dargestellt. Die Kornähre mit ihren acht Körnern symbolisiert die acht Orte der neuen Gemeinde Hosenfeld.



Mit Erlass des Hess. Ministers des Inneren vom 15. Juli 1975 wurde der Gemeinde Hosenfeld die Genehmigung erteilt, die nachstehend beschriebene Flagge zu führen:

"Die Flagge zeigt auf der von grün und weiß geteilten Flaggenbahn im oberen Drittel das Wappen der Gemeinde Hosenfeld"

Gemeindeverwaltung Hosenfeld

Hainzeller Straße 1
36154 Hosenfeld

Telefon: 06650 - 9620-0
Telefax: 06650 - 9620-30
E-Mail: kontakt@gemeinde-hosenfeld.de

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